Quaquaversals ist eines der frühesten abstrakten Gemälde von dem gerade einmal 23-jährigen Brice Marden. Auf dem Gemälde sind auf einem weißen Grund kraftvolle schwarze Formen durch schnell gezogene Linien miteinander verbunden, die an kalligrafische Elemente erinnern. Die weiße Bildfläche dient dabei nicht bloß als Hintergrund, sie ist aktiviert: Dadurch, dass Marden die Ebenen aus schwarzer und weißer Farbe übereinander und weiße Pinselstriche über schwarze Formen legt, stellt er die traditionelle Beziehung von Figur und Grund in Frage. Das Ergebnis ist eine Anordnung von Formen, die aus der Mitte der Leinwand ausstrahlen und sich Schicht für Schicht aufbauen, bevor sie sich zu einem vollständigen Ganzen zusammenfügen. Die Komposition verleiht dem Werk den Titel: Quaquaversals ist als ein Ausbreiten „von einem Zentrum in alle Richtung“ definiert. Es ist Zeugnis seines frühen Interesses an Zeichen und kalligrafischen Elementen.

Brice Marden (*1938)

Quaquaversals, 1961

Aktuell Ausgestellt: Nein

Material: Öl auf Leinwand
Größe: 83,8 x 60,9 cm
Inv-Nr.: B_424
Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn

Schlagworte:

Provenienz

Vorbesitz: Fredrick Sergenian, New York; Privatsammlung
Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, Christie’s, New York, 2018

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Im Alter von 23 Jahren malte Brice Marden Quaquaversals. Es ist eines seiner frühesten abstrakten Gemälde, das kurz bevor er sein Masterstudium an der Yale University of Art and Architecture begann, entstand. Schon in jungen Jahren hatte Marden den Pinselstrich von Franz Kline und Willem de Kooning bewundert, doch war er entschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen: „I thought that’s really what it is about. You’ve got to learn to paint like yourself.“ [1]

In Quaquaversals sind auf einem weißen Grund kraftvolle schwarze Formen durch schnell gezogene Linien miteinander verbunden, die an kalligrafische Elemente erinnern. Die weiße Bildfläche dient dabei nicht bloß als Hintergrund, sie ist aktiviert: Dadurch, dass Marden die Ebenen aus schwarzer und weißer Farbe übereinander und weiße Pinselstriche über schwarze Formen legt, stellt er die traditionelle Beziehung von Figur und Grund in Frage. Das Ergebnis ist eine Anordnung von Formen, die aus der Mitte der Leinwand ausstrahlen und sich Schicht für Schicht aufbauen, bevor sie sich zu einem vollständigen Ganzen zusammenfügen. Die Komposition verleiht dem Werk den Titel: Quaquaversals ist als ein Ausbreiten „von einem Zentrum in alle Richtung“ definiert.

Es ist Zeugnis seines frühen Interesses an Zeichen und kalligrafischen Elementen. Die Ausstellung „Masters of Japanese Calligraphy, 8–19th century“, die in der Japan House Gallery und den Asia Society Galleries in New York 1984/85 gezeigt wurde, faszinierten den Künstler. Reisen nach Thailand, Sri Lanka und Indien sowie nach Japan, China und Hongkong in den 1980er und 1990er Jahren begeisterten ihn für die asiatische Kultur, Kunst und Landschaft, woraufhin er in seinen späteren Arbeiten viele dieser kulturellen Elemente einbezog.

Literaturverweise

[1] Brice Marden, aus: Gary Garrels: „Beholding Light and Experience: The Art of Brice Marden, in: Plane Image: A Brice Marden Retrospective, hrsg. von Gary Garrels, Ausst.-Kat., Museum of Modern Art, New York 2006, S. 14.