Die Werke der 1970er-Jahre markieren eine besonders produktive Phase im Schaffen von Helen Frankenthaler und bilden einen Schwerpunkt in der Sammlung Reinhard Ernst. In dieser Zeit genießt Frankenthaler zunehmenden Ruhm und Anerkennung in Form von Auszeichnungen und internationalen Wanderausstellungen. Das ist vor dem Hintergrund der noch immer von Männern dominierten Kunstszene umso bedeutsamer.
In der Mitte des Jahrzehnts entwickelte Frankenthaler ihren malerischen Prozess weiter. Sie führte in ihren Gemälden einen dickeren Farbauftrag ein: Mit vollgesogenem Pinsel legte sie die Farbe blockhaft über getränktem Gewebe auf. Auf der Leinwand stehen Farbbalken, die in feinen Nuancen schimmern. Das Werk Second Wind zeigt sich als beeindruckende Komposition in einem weitläufigen, landschaftlich anmutenden Format, das uns zum Eintauchen einlädt. In dieser Werkphase entstand auch August Deep von 1978, ein weiteres Beispiel für Frankenthalers Meisterschaft in landschaftlich inspirierten Gemälden.
Helen Frankenthaler (1928–2011)
Second Wind, 1976
Aktuell ausgestellt: Ja (Helen Frankenthaler: Move and Make)
Material: Acryl auf Leinwand
Größe: 264,3 x 401,6 cm
Inv-Nr.: B_360
Bildrechte: VG Bild-Kunst, Bonn; Copyright: Helen Frankenthaler Foundation, New York
Schlagworte:
Vorbesitz: André Emmerich Gallery, New York; Vorbesitz: Ace Gallery, Los Angeles; Vorbesitz: Privatsammlung, Fort Worth
Ankauf: Sammlung Reinhard Ernst, 2016